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Wichtig

    11. Juli 2023 

    Wichtig

    Wenn ich so durch die Straßen krauche, während meine Hüfte in punkto Schmerzen meinem Rücken und Gliedmaßen arge Konkurrenz macht, schaue ich auf all die Menschen, die an mir vorbei gehen, die an der Bushaltestelle stehen und auf Ihr Handy tippen, die im Café sitzen und lachen.
    Wissen all diese Menschen wie glücklich sie sind. Welch Glück es ist, sich bewegen zu können, zu stehen, zu laufen, zu sitzen – frei von körperlichen Schmerzen. Ich war auch vor dieser Krankheit ein dankbarer Mensch, aber dass mein Körper funktioniert, nahm ich als selbstverständlich hin. Ja, ich beachtete ihn dahingehend noch nicht einmal. Und jetzt: Was gäbe ich dafür, wenn mein Körper jetzt gesund wäre. All die Probleme und Schwierigkeiten, die mir früher so groß erschienen und so wichtig, sind fast bis zur Unmerklichkeit geschrumpft. So viele Wünsche und Begehrlichkeiten, die früher so nötigend waren, sind still und leise verblaßt. Gesundsein ist auf meiner Skala ganz nach oben geflogen. Überhaupt hat meine Wertskala aufgrund der Krankheit eine nahezu revolutionäre Umgestaltung erfahren. 
Und sie mahnt mich nicht aufzuhören, dankbar zu sein. Denn es gibt immer noch so viel , für das ich dankbar sein kann, weil so viel jenseits jeglicher Selbstverständlichkeit ist in dieser Welt.
    Jetzt habe ich ein schönes Zuhause, liebevolle Freunde, leckeres Essen, trinkbares Wasser, gute Gesundheitsvorsorge, Frieden etc.. Und auch mein Körper ist nicht völlig ausgefallen, auch wenn er Schmerzen sendet. Ich kann sehen, hören, sprechen, schmecken, riechen, fühlen. Und schreiben. Laufen geht ja auch irgendwie.
    Die Liste scheint endlos.
    Also bleibe ich dankbar – für das hier & jetzt!
    Denn niemand weiß, was morgen sein wird.

    Wenn ich so durch die Straßen krauche, während meine Hüfte in punkto Schmerzen meinem Rücken und Gliedmaßen arge Konkurrenz macht, schaue ich auf all die Menschen, die sich mittels einem Rollator durch die Straßen quälen, die unsicher und ganz vorsichtig in den Bus einsteigen, die eine Einkaufstasche mühsam von einer Strassenecke zur nächsten schleppen und hoffen, das sie gleich zuhause sind.

    Nichts ist selbstverständlich. 

    Danke, dass ich für alle beten kann.

     


    Für die BuddhistInnen unter uns: 


    Dankbar bin ich vor allem anderen für meine Begegnung mit Rinpoche und all dem, was dem folgte. Mehr Glück geht nicht.

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